Wenn es passiert, ist nicht nur der finanzielle Schaden gross: Einbrüche finden in der Schweiz im Schnitt rund dreissigtausend Mal pro Jahr statt. Gerade im Wohnbereich, also in den eigenen vier Wänden, hat der Einbruch Folgen fürs persönliche Sicherheitsgefühl. Eine besondere Rolle spielt die Türen- und Fenstersicherung. Denn dies sind die Stellen, an denen sich Einbrecher zumeist Zutritt verschaffen.
Wie die beste Einbruchsicherung für Ihr Haus aussehen kann und welche Fenstersicherung nötig ist, schauen wir uns im Folgenden näher an.
In den letzten Jahren verzeichnet die Polizei in allen Kantonen konstant sinkende Einbruchszahlen: So gingen die Einbrüche im Jahr 2019 schweizweit um rund 8% zurück. Doch auch die verbleibenden Fallzahlen sind hoch. Wen es trifft, der verliert unter Umständen nicht nur wertvollen Hausrat, sondern auch das Gefühl der Sicherheit im eigenen Zuhause.
Einbrecher steigen dort ein, wo es am einfachsten ist. Das bedeutet, jede Sicherheitsvorkehrung mehr macht es dem potenziellen Dieb schwerer. Fensterflügel ohne Schutzvorrichtung sind heute kaum noch erhältlich, aber durchaus in Altbauten noch vorhanden. Ein Kippfenster ohne Kippschutz hält dem Einbruchsversuch nur Sekunden stand, ganz im Gegensatz zu modernen Ausführungen.
Je länger es braucht, ein Wohnungsfenster zu öffnen, desto unwahrscheinlicher wird es, dass ein Einbruch gelingt beziehungsweise überhaupt versucht wird. Der Faktor Zeit ist entscheidend. Darum sind moderne Fenstermodelle mit unterschiedlich hohen Sicherheitsklassen erhältlich.
Je nachdem, wo sie angebracht sind, braucht es mehr oder weniger Schutzfunktionen. Oft reichen schon drei Minuten Widerstand aus, damit ein Einbrecher aufgibt und sich woanders eine leichtere Beute suchtDarum sollten am Neubau und auch am sanierten Altbau alle Fenstermodelle über einen modernen Sicherheitsstandard verfügen.
Besonders gefährdet sind niedrig gelegene Fenster. Das Kellerfenster, oft von der Strassenseite aus nicht einsehbar, ist der ideale Einstieg. Hier braucht es besonders hohe Sicherheitsstandards. Auch im ersten Stock sind die Fensterrahmen noch gut zu erreichen. In höheren Stockwerken dagegen darf der Standard etwas geringer ausfallen, weil diese Bereiche von aussen kaum erreichbar sind. Schutzbedürftig unabhängig von der Höhe sind hingegen alle Fenstertüren, etwa an der Terrasse oder dem Balkon: Auch hier schützen die moderne Einbruchsicherung vor ungebetenem Besuch.
Der Einbruchschutz für Fensterglas und Glastüren ist gesetzlich definiert: Seit 2011 regelt in der Schweiz die Verordnung DIN V ENV 1627/2011 die Sicherheitsklassen von Fenstern. Sie enthält sechs Sicherheitsklassen, die für mehr Schutz an Fenstern und Türen entwickelt wurden. Dabei orientieren sie sich an den verschiedenen Tätertypen, aber auch an der Widerstandszeit, die es braucht, das Fenstermodell zu überwinden. Darum werden die verschiedenen Stufen als Widerstandsklassen bezeichnet. Hier der Überblick:
Das Kürzel RC steht übrigens für die englische Bezeichnung «Resistance Class», welche die deutsche Bezeichnung Widerstandsklasse internationalisiert.
Auch bei der Auswahl des Glases gibt es Abstufungen: Hier können Sie die Sicherheit mit stärkerem Material erhöhen. Unter der Bezeichnung VSG wird Verbundsicherheitsglas angeboten: Es besteht aus zwei oder drei Scheiben, die mit einer Folie zusammengeklebt sind. Diese Folie verhindert, dass sich beim Versuch, die Scheibe einzuschlagen, eine Öffnung bildet. Dieses Glas findet sich bei Fenstern ab der Stufe RC 2.
Das Kürzel ESG meint ein Einscheibensicherheitsglas, das besonders widerstandsfähig ist und sich kaum zerschlagen lässt. Zerbricht es doch, fällt es in winzigste Teile auseinander, die stumpf sind und so das Verletzungsrisiko etwa bei einem Sturz in die Scheibe verringern.
Wer alte Fenstermodelle im Nachgang sicherer machen möchte, kann diese schon mit ein paar einfachen Mitteln nachrüsten. Es gibt abschliessbare Fenstergriffe und Sicherheitsbeschläge, die auch an älteren Modellen angebracht werden können. Auch einbruchhemmende Sicherheitsfolien und einbruchhemmende Verglasung oder elektronische Vorrichtungen können im Nachhinein angebracht werden. Zwar erreicht man mit diesen Methoden nicht den Sicherheitsstandard eines modernen Modells, doch jedes Hindernis, das sich dem Einbrecher in den Weg stellt, verringert nachweislich die Wahrscheinlichkeit, dass er sein Ziel erreicht. Falls Sie planen, im Neubau oder bei einer Renovation neue Fenster einzusetzen, dann bedenken Sie den Einbruchschutz gleich von Anfang an mit. Lassen Sie sich dazu professionell beraten und nutzen Sie die umfassenden Sicherheitskonzepte zum Einbruchschutz für Ihr Zuhause.
Wünschen Sie eine weiterführende Beratung zum Thema Fenstersicherung oder benötigen Sie zusätzliche Infos zu bestimmten Produkten? Dann nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf, wir sind gerne für Sie da!